Lizenz zum Fahren

Vangelis Stergiou

MPU-Vorbereiter Vangelis Stergiou verhilft Menschen, die ihren Führerschein verloren haben, ihre Fahrerlaubnis wiederzubekommen.

Herr Stergiou, was genau machen Sie und wie gehen Sie vor?
Ich berate, coache und bereite Menschen darauf vor, ihre Fahrlizenz wiederzuerlangen. Viele haben ihre Fahrerlaubnis durch Alkohol, Drogen, Punkte, Straftaten und aggressives Verhalten verloren. Gute Kommunikation und Ehrlichkeit sind essenzielle Grundlagen für eine optimale Vorbereitung. Es wird nur nach persönlicher Terminierung beraten.
Die Vorbereitung findet in Einzelstunden in meinem Büro statt. Es liegt sehr zen-tral am Viktualienmarkt in der Münchner Innenstadt. Ich coache gezielt auf das Gespräch hin, durch das man die Fahrerlaubnis zurückerhält.
Bei Alkohol dauert es mittlerweile – wenn keine Sperre vom Amtsgericht vorliegt – 6 bis 12 Wochen. Bei einer Drogen-MPU benötigt man circa ein Jahr, da eine Abstinenz nachgewiesen werden muss. Bei sogenannten harten Drogen wie Kokain und Heroin können es durchaus bis zu 15 Monate sein. Da gibt es verschiedene Klassifizierungen von A1 bis A3.

Wie lange führen Sie Ihr Unternehmen?
Vor 10 Jahren habe ich meine Firma gegründet. Mein damaliger Auftraggeber war sehr erfolgreich in diesem Business und bat mich um Unterstützung. So kam es, dass ich eine Weiterbildung zum MPU-Coach mit Prüfung bei der IHK München absolvierte – mit 0 Fehlern und Zertifikat.

Wie lange dauert so eine Vorbereitung?
Es sind circa 10 Einzelsitzungen. Alternativ biete ich auch einen Schnellkurs an, wenn zum Beispiel eine zeitliche Begrenzung vorliegt. Man muss sich sehr genau anschauen, wie sich die Punkte zusammensetzen, und den Klienten präzise auf die verschiedenen Delikte und Argumentationen vorbereiten. Vertrauen ist dabei eine wichtige Basis. Selbstverständlich ist Diskretion ein Muss für mich.
In den Jahren habe ich eine gute Menschenkenntnis entwickelt. Meist spüre ich, wer die Wahrheit sagt, und kann einschätzen, ob und wie die Prüfung bestanden werden kann.

Wie hoch ist Ihre Erfolgsquote?
Von 10 meiner Klienten bestehen etwa 8 bis 9 die Prüfung. Das ist auch nachweisbar. Eine Garantie gibt es natürlich nicht. Im Monat betreue ich zwischen 5 und 10 Kunden. Momentan arbeite ich alleine. Im nächsten Jahr wird mich eine Verkehrspsychologin unterstützen, da es sonst nicht mehr machbar ist – und im Büro übernachten möchte ich lieber nicht. Jährlich müssen rund 120.000 Betroffene deutschlandweit zur MPU.

Gibt es einen speziellen Service?
Mir ist sehr wichtig, einen bundesweiten Service anzubieten. Ich fahre beispielsweise nach Stuttgart, Saarbrücken oder Ulm und bin überall unterwegs. In meinem Beruf ist eine hohe Flexibilität gefragt. Es ist sogar möglich, vom Zug aus zu arbeiten. Spezialisiert habe ich mich auf die mobile MPU. Vor einem Monat hatte ich einen Klienten aus Baden- Baden, der mich konsultierte. Natürlich müssen die Kosten vom Klienten übernommen werden.
Meine Arbeit beruht auf Empfehlungen. Meine Kunden begleite ich bis zum letzten Tag der positiven MPU. Wir fahren auch gemeinsam zur Begutachtungsstelle. Oft wird dort nachgefragt, mit welchem MPU-Coach gearbeitet wurde. Man kennt mich.

Viel Zeit für Privates bleibt nicht?
Das ist richtig. Ich nehme meinen Beruf sehr ernst. Private Reisen sind für mich ein Luxus, den ich sehr schätze – am liebsten in ein Wellnesshotel zum Entspannen. Mir gefällt es, viel unterwegs zu sein, sowohl beruflich als auch privat. Wenn es dann noch in einem schnellen und sportlichen Auto ist, umso besser.

Barbara Osthoff